Stellungnahme zum Kommentar Lokaldirekt
Liebes Lokal-Direkt-Team,
vielen Dank für Ihren Kommentar; wir als der neue Vorstand würden hierzu gern etwas anmerken…
Daß unser Mitgliederzuwachs zu einem guten Teil das Resultat von unseren Bemühungen war, das Steuer in unserem Ortsverband durch mehr Mitglieder herumzureißen, trifft ohne Wenn und Aber zu. Ebenso war es allerdings unser Bestreben, diese neuen Mitglieder nicht als, wie Herbert Wehner es einmal ausgedrückt hat, „zeitweilige Pflanzen“ hinzu zu ziehen und dann wieder auszuspeien, wozu sich viele der in unserer Gemeinde bekannten und angesehenen neuen Mitglieder wohl auch kaum hergegeben hätten.
Vielmehr war es der Plan und ist es unsere feste Hoffnung, daß diese neuen Mitglieder uns lange erhalten bleiben und sich aktiv in den parteiinternen Diskurs und die Parteiarbeit einbringen. Der Eintritt zweier Neu-Mitglieder in den Vorstand gibt uns zudem Anlaß dazu, diese Hoffnung als realistisch anzusehen. Dies mit einem „Geschmäckle“ zu konnotieren dürfte dem Gesamtvorgang also nicht gerecht werden. Das gemeinsame Ziel, einen nachhaltige Änderung in der Kommunalpolitik herbeizuführen war Motivation genug, sich der FDP als nicht vorbelasteten Newcomer anzuschließen.
Im Übrigen sei daran erinnert, daß unsere FDP schon einmal vor der Situation stand, daß zwei Lager sich nicht auf eine einheitliche Politik einigen konnten, das war 1982 nach dem Ende der sozial-liberalen Koalition. Auch da wollte ein Teil der Mitglieder und Mandatsträger den von der Parteiführung und der Mehrheit der Mitglieder beabsichtigen Wechsel zur CDU nicht mittragen. Das Resultat war das Ausscheiden einiger Gegner. Unsere Partei hat im Ergebnis dieser Entwicklung 16 Jahre die Regierung mitgetragen und -einschliesslich der Wiedervereinigung Deutschlands- Politik gestaltet, auf die wir zu Recht stolz sein können.
Und ein Wort noch zu unserer Kandidatin für das Europa-Parlament Frau Lydia Timmer, deren Auftritt ohne Zweifel recht kurz ausgefallen ist. Hierzu sollte man aber berücksichtigen, daß Frau Timmer sich und Ihre Ziele für den Europawahlkampf bereits beim Kreisparteitag der FDP im Märkischen Kreis nur eine Woche zuvor -in Anwesenheit eines nicht geringen Teils der Mitglieder des Ortsverbands Nachrodt-Wiblingwerde- ausführlich dargelegt hat.
Ob es auf dieser -schon vorher feststehenden- Grundlage so eine richtig gute Idee war, diese Vorstellung in identischer Form in Nachrodt-Wiblingwerde 7 Tage später zu wiederholen, kann man sehr ernsthaft diskutieren.
Aber daß sich die Mitglieder des Ortsverbandes Nachrodt-Wiblingwerde eher für die politische Zukunft ihres eigenen Ortsverbandes interessiert haben als für Europapolitik, gerade auch nach der von Ihnen zu Recht beschriebenen Unsichtbarkeit unseres Ortsverbandes im Jahre 2023, würden wir nicht derart kritisch sehen wollen. Wir sind eben ein Ortsverband in einer Gemeinde mit sehr akuten, uns alle persönlich betreffenden Problemen. Und für die können, müssen und wollen wir nach Wegen suchen, sie zu lösen.
In diesem Sinne hoffen wir, daß sich unsere Planung eher als kluge Strategie denn als Tütenzauber erweisen wird; in jedem Falle werden wir als Vorstand uns daran messen lassen müssen.